Building Information Modeling (BIM)
Auf Deutsch heisst dies so
viel wie «Bauwerksdatenmodellierung». BIM ist keine Software, sondern eine
digitale Methode der Projektbearbeitung.
Der Einsatz von BIM hat das
Ziel, die Planungs- und Bauprozesse zu verbessern und zu vereinfachen. Vor der
Bauphase wird ein digitaler Abgleich bzw. ein Modell, des Bauobjektes erstellt.
Eine Vielzahl an Informationen werden in
diesem Model erfasst und miteinander vernetzt. Alle Projektbeteiligten haben
jederzeit Zugriff zu allen Informationen, welche für sie relevant sind. Das
Modell ist immer aktuell und kann in Echtzeit angepasst werden. Sie starten das
Tablet auf der Baustelle, und verfügen sogleich über die aktuellsten Daten. So
die Theorie – ganz so reibungslos läuft es noch nicht. Es gibt noch viele
Stolpersteine, welche dringenden Handlungsbedarf fordern, wie zum Beispiel die
Regelung der Nutzungsrechte, aber auch Schnittstellenprobleme zwischen den
einzelnen Akteuren sind immer wieder Thema.
Auch nach der Bauphase spielt
BIM eine bedeutende Rolle. Mit dem sogenannten Lifecycle Data Managements
(LCDM) lassen sich Daten ab dem Zeitpunkt ihrer Entstehung bis ihrer
endgültigen Löschung verwalten. Dies ist beispielsweise bei
Gartenunterhaltsarbeiten praktisch. So lassen sich im Modell Informationen zu
bestehenden Pflanzen und deren Pflegeinformationen wie Pflegeziele hinterlegen.
Allgemein steigt die Bedeutung
von BIM in der Schweiz. In der Grünen Branche ist BIM fast noch unbekannt. Nur
wenige Projekte werden auf BIM-Basis durchgeführt. Es lässt sich aber eine
steigende Tendenz wahrnehmen.
Die Digitalisierung hält verschiedene
Möglichkeiten bereit Daten zu bearbeiten wie zum Beispiel:
- Visualisierungen: Um Projekte anschaulich zu präsentieren, genügen Erklärungen und
2D-Zeichnungen heute nicht mehr. Realistische Visualisierungen nehmen an
Bedeutung zu.
- Virtual Reality VR (künstliche Realität): Das ist eine komplett künstlich erzeugte, digitale
Welt. Entsprechende Brillen z.B. lassen einen Nutzer in eine neue, künstlich
erschaffene Welt eintauchen, welche täuschend echt wirkt.
- Augmented Reality AR (erweiterte Realität): Die reale Welt wird mit digitalem Inhalt überlagert.
Jedes Smartphone ist in der Lage AR anzuwenden. Auf einer Baustelle ermöglicht
diese Technik z.B. die zentimetergenaue Aufnahme von Messpunkten bei
Geländeaufnahmen, dank GPS-Unterstützung.
- Mixed Reality MR (gemischte Realität): Dabei werden Elemente aus Virtual Reality und Augmented
Reality verbunden. Anders als bei Augmented Reality werden reale Objekte nicht
einfach mit digitalen Elementen überlagert, sondern die Nutzer können sogar mit
ihnen interagieren.
- 3D-Maschinensteuerung: Daten aus einem BIM-Modell werden direkt auf eine
Maschine übertragen. Dies erlaubt eine zentimetergenaue
3D-Steuerungsunterstützung mit Hilfe eines Displays zum Beispiel bei
Erdbewegungen oder Planierarbeiten mit Baggern. Augmented Reality auf dem
Bagger steigert die Produktivität um bis zu 25%.
- Vermessung: Mit
entsprechenden Geräten lassen sich Daten aus dem System ins Gelände übertragen
(BIM to field), oder auch umgekehrt, Datenaufnahme im Gelände und übertragen
ins System (Field to BIM). Oft verwendete Geräte sind z.B.: Totalstationen, Laserscanner,
Drohnen, GNSS-Systeme (Global Navigation Satellite System)
Einführung von BIM im eigenen Unternehmen
Die Einführung von
BIM-gestützter Planung führt oft nach anfänglicher Euphorie zu Ernüchterung und
Frustration.
Akzeptieren Sie, dass nicht
sofort jeder Mitarbeiter Ihre Euphorie für diese Technologie teilen mag.
Binden Sie Ihre Mitarbeiter in
die Prozessgestaltung ein. Investieren Sie in erster Linie in die Menschen, dann
in Prozesse und dann in die Technologie.
Die Rolle von JardinSuisse
Die Projektgruppe
Digitalisierung von JardinSuisse setzt sich mit dem Thema «Digitalisierung im
Gartenbau» auseinander. Mit ihrer Arbeit erleichtert die Gruppe der Grünen
Branche den Anschluss an das digitale Bauen in der Schweiz. Wissenschaftlich begleitet wird sie von der Ostschweizer Fachhochschule OST.
Ab 2024 arbeitet die Projektgruppe Digitalisierung zusammen mit einer Gruppe von Landschaftsarchitekten an gemeinsamen Use Cases.
Film über Digitalisierung im Gartenbau - Von der
Planung zur Ausführung
Das grosse Ziel der
Digitalisierung ist die Steigerung von Effizienz und die Optimierung von
Prozessen. Von einem Informationsaustausch und einer Zusammenarbeit in der
Digitalisierung können unter dem Strich alle profitieren. In diesem Sinne setzt
sich der Bereich Garten- und Landschaftsbau von JardinSuisse für die Digitalisierung
in der Grünen Branche ein.