Der Bund will die Verwendung von Torf radikal reduzieren. Das vom Bundesrat
verabschiedete Torfausstiegskonzept liegt seit Dezember 2012 vor. Beim
Bundesamt für Umwelt (BAFU) wird von einem Torfreduktionskonzept gesprochen mit
dem Ziel, Massnahmen zur Reduktion des Torfimports und der Torfverwendung zu
entwickeln.
Der Fachrat Gärtnerischer Detailhandel hat entschieden, dem Bund proaktiv zu helfen
in der Bestrebung, den Torfverbrauch zu reduzieren.
Eine Studie des Bundes hat ergeben, dass 2014 insgesamt 524'000m3 reiner Torf importiert wurde. Davon verbrauchte der Detailhandel (Fachgeschäfte und Grossverteiler) 19%, also 99'000m3, in Form von gemischten Erden und Substraten in Sackerden oder als reiner Torf. Detaillierte Informationen zu den importierten Mengen und Haltung des Gesamtverbandes zur Torfreduktion finden sie hier
Position des Fachrates Gärtnerischer Detailhandel zum Thema Torfreduktion
Tritt der Gärtnerische Detailhandel nicht proaktiv auf und
zeigt mögliche Massnahmen, wie der Torfverbrauch reduziert werden kann, ist die
Gefahr gross, vom Bund Massnahmen auferlegt zu erhalten, die für alle
Branchenzweige weitreichende Auswirkungen hätten. Die meisten Lieferanten von Substraten haben bereits gute Alternativen und führen
Sackerden ohne Torf im Sortiment. Der Fachrat ist aus diesen Gründen der Meinung, der Gärtnerische
Detailhandel sollte das Thema ernst nehmen und proaktiv auftreten. Der Fachrat empfiehlt
deshalb den 100%igen Verzicht auf Torf in Sackerden. Davon ausgenommen sind
Substrate für Spezialkulturen wie Rhododendronerden und Eigenmischungen der
Gärtnereien. Bei den Eigenmischungen soll der Torfanteil höchstens 40% betragen. Der Fachrat ist der Meinung, mit dieser Empfehlung eine für
die Gärtnereien und Gartencenter positive Haltung zum Thema Torfausstieg zu
zeigen. Der Verzicht sollte möglichst bald umgesetzt werden, spätestens aber
2018.