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Gewässerschutz

Gewässerschutz für klare Verhältnisse

Unsere Gewässer – Flüsse, Bäche, Seen und Grundwasser – sind wertvolle Lebensräume, wichtige Trinkwasserressourcen und spielen eine zentrale Rolle im natürlichen Wasserkreislauf. Doch sie stehen zunehmend unter Druck: Schadstoffe aus der Landwirtschaft, Abwässer aus Industrie und Gewerbe, falsche Reinigungspraktiken sowie der Siedlungsdruck beeinträchtigen die Wasserqualität und gefährden Pflanzen, Tiere und letztlich auch uns Menschen.

Pestizide, Nährstoffe, Ölreste, Reinigungsmittel oder auch feinste Schwebstoffe gelangen über verschiedenste Wege in unsere Gewässer. Diese Stoffe können nicht nur das ökologische Gleichgewicht empfindlich stören, sondern auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen – sei es durch verunreinigtes Trinkwasser oder belastete Fischbestände. Selbst kleinste Mengen von Schadstoffen reichen aus, um mehrere Kubikmeter Wasser ungeniessbar zu machen oder aquatische Lebewesen dauerhaft zu schädigen.

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser und die konsequente Umsetzung des Gewässerschutzgesetzes sind daher unerlässlich.

Bachlauf

Problematik «Abwasser in Gewässern»

Nassreinigung von Maschinen und Fahrzeugen verursacht Abwasser, das Böden, Grundwasser und offene Gewässer verschmutzen kann. Zement weist eine pH-verändernde Wirkung auf, kann Gewässer trüben und gar die Kiemen von Fischen und anderen Wassertieren verätzen. Mineralöle und Treibstoffe machen bereits in geringen Mengen mehrere Kubikmeter Wasser ungeniessbar, was bei Konsum gesundheitsschädigende Auswirkungen zur Folge haben kann.

Gemäss Gewässerschutzgesetz des Bundes Art. 6 Abs. 1 ist es untersagt, «...Stoffe, die Wasser verunreinigen können, mittelbar oder unmittelbar in ein Gewässer einzubringen oder sie versickern zu lassen.» Belastete Abwässer müssen folglich unter allen Umständen kanalisiert und – je nach Belastung – zuerst vorbehandelt werden. Bei gesetzeswidrigem oder fahrlässigem Verhalten können Umweltschäden entstehen, die rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können.

Für einen sachgerechten Umgang stehen Ihnen praxisorientierte Merkblätter zur Verfügung:

Studie «Pestizidcocktail in Schweizer Flüssen»

Das Wasserforschungsinstitut Eawag hat im Auftrag des Bundes die bisher umfassendste Studie zu Pestiziden in Schweizer Gewässern durchgeführt. Das Ergebnis: Alle untersuchten Flüsse enthalten einen regelrechten Pestizidcocktail. 31 Substanzen überschreiten dabei den gesetzlichen Grenzwert. Von rund 300 zugelassenen und analytisch nachweisbaren Wirkstoffen wurden 104 in den Flüssen gefunden, davon waren 82 reine Pflanzenschutzmittel. Problematisch sind dabei vor allem zwei Aspekte: Selbst wenn die Konzentration jedes einzelnen Stoffes das ökotoxikologische Qualitätskriterium nicht überschreitet, ist eine Beeinträchtigung von Organismen im Wasser durch diese Pestizidmischungen zu befürchten. Ausserdem lagen die nachgewiesenen Konzentrationen pro Stoff mehrfach über dem pauschalen Anforderungswert der Gewässerschutzordnung von 0,1 Mikrogramm pro Liter. Vereinzelt überschritten die Mengen sogar 1 Mikrogramm pro Liter.

Ein weiterer Artikel vom Eawag: Artikel "Zu viele Pflanzenschutzmittel in kleinen Bächen" (2019)

Gewässerwart/in – Fachkurs bei JardinSuisse

JardinSuisse bildet Fachpersonen im Bereich Gewässerschutz aus. Der Lehrgang vermittelt praxisnahes Wissen zu gesetzlichen Anforderungen und ökologisch verantwortungsvollem Handeln im Garten- und Landschaftsbau.

Mehr zum Lehrgang am Bildungszentrum Pfäffikon ZH

Bestimmte Inhalte und Dokumente sind ausschliesslich für Mitglieder von JardinSuisse zugänglich.